Begriffsdefinitionen

Was ist Wissen?

Wissen ist eine der wertvollsten Ressourcen, die Unternehmen nutzen können, um Innovationen voranzutreiben, Prozesse zu optimieren und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Der große Vorteil: Wissen vermehrt sich, wenn man es teilt!

Doch was genau ist Wissen und wie kann es im Unternehmenskontext definiert und systematisch genutzt werden? Erfahren Sie mehr über die Grundlagen von Wissen, die Unterschiede zwischen explizit und implizit sowie über die wichtigsten Modelle des Wissensmanagements:

Ein Mann im Anzug zeit auf ein Flip Chart auf dem Wissen steht
Das Bild zeigt eine Hand die eine Glühbirne hält

Wissen Allgemein

Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert Wissen als:

„die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Wissen basiert auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen aber immer an eine Person gebunden.“ (1)

Wissen basiert also auf Daten und Informationen. Während Wissen immer an einen individuellen Träger gebunden, also personenabhängig ist, können Daten und Informationen auch personenunabhängig existieren.

Und im Unternehmenskontext?

Im Unternehmenskontext umfasst Wissen alle Informationen, die Mitarbeiter und Organisationen dazu befähigen, effektiv zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Auch Beat Knechtli erachtet Wissen als wichtige Grundlage für Entscheidungen und Handlungen. Er zeigt mit seiner Aussage den Wert von Wissen für Unternehmen auf:

„Wissen ist eine der wenigen Ressourcen, die sich vermehrt, wenn sie gebraucht oder geteilt wird. Im Vergleich zu den klassischen Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital ist Wissen kein physisches Objekt, sondern dynamisch. Während Arbeit, Boden und Kapital als das Resultat von Entscheidungen und Handlungen gelten, ist Wissen die Grundlage für Entscheidungen und Handlungen.“ (2)

Europäischer Leitfaden

Im »Europäischen Leitfaden zur erfolgreichen Praxis im Wissens­manage­ment«, der 2004 im Rahmen des CEN / ISSS Knowledge Management Workshops entstanden ist, wird Wissen ebenfalls sehr treffend definiert:

„Wissen ist die Kombination von Daten und Information, unter Einbeziehung von Expertenmeinungen, Fähigkeiten und Erfahrungen, mit dem Ergebnis einer verbesserten Entscheidungsfähigkeit.(3)

Wissen ist also das geistige Werkzeug, das Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit anwenden. Wissen besteht aus Daten und Informationen, die durch Erfahrungen, Werte und Einsichten interpretiert werden.

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Implizit oder explizit?

Das Wissen und die Erfahrungen von Menschen befinden sich grundlegend in ihren Köpfen. Damit Wissen aber nachhaltig genutzt werden kann, muss es verschriftlicht, nutzbar und unternehmensweit zugänglich gemacht werden. wird es dabei oft in zwei Hauptkategorien unterteilt:

Implizites Wissen

Definition:
Implizites Wissen ist unbewusst verfügbar. Es befindet sich in den Köpfen der MitarbeiterInnen und ist deshalb schwer zugänglich. Implizites Wissen ist mit den persönlichen Er­fahrungen, dem Verhalten und den Wert­vorstellungen des Trägers verbunden. Durch das Aussprechen und Erfassen von Wissen kann ein Teil des impliziten Wissens explizit gemacht werden.


Merkmale:
Subjektiv, kontextgebunden und schwer zugänglich

Beispiele: 

  • Bauchgefühl bzw. Intuition eines erfahrenen Mitarbeiters
  • Erfahrungswerte bzw. unbewusstes Fachwissen
  • Gespür für Dynamiken und kritische Momente
  • Erlerntes Verhalten, das nicht einfach zu beschreiben ist wie z. B. die Fähigkeit auf dem Fahrrad das Gleichgewicht zu halten

Explizites Wissen

Definition:
Explizites Wissen wird sprachlich in Form von Aussage­sätzen, Grafiken, Zeichnungen und Zahlen ausgedrückt. Es lässt sich also verbalisieren und niederschreiben. Das schriftlich erfasste Wissen kann in weiterer Folge dar­gestellt, verarbeitet, gespeichert, geteilt und vor allem genutzt werden. Es kann später erneut gelesen, überarbeitet und ggf. ergänzt werden, was es zu einer der wertvollsten Ressource macht.


Merkmale:
Dokumentiertes Wissen, das leicht weitergegeben werden kann;
leicht speicher- und abrufbar

Beispiele: 

  • Handbücher und Arbeitsanweisungen
  • Anleitungen
  • Unternehmensrichtlinien
  • Prozesse und Protokolle

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Mehr Informationen

Quellen

  • (1) Probst, G. (1997) in „Wissen managen: Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen.“ Wiesbaden, Gabler
  • (2) Beat Knechtli in der Vorlesung „Führung und Wissensmanagement“ am Institut für Führung und Kommunikation (IFK), Luzern 2014
  • (3) Europäischer Leitfaden zur erfolgreichen Praxis im Wissensmanagement CEN/ISS Knowledge Management Workshop, Brüssel 2004